Erste selbständige Schritte
- Kebabe Valentine
- 8. Juni 2016
- 3 Min. Lesezeit

Am nächsten Morgen fuhr ich kurz zur Arbeit und schnappte mir einiges an Papierkram. Es war Zeit VHP Cherokees Smoky West auf die Fohlenkoppel zu bringen, welche in England lag und damit einige Stunden kosten würde, dorthin zu kommen. Da ich aber nicht schon wieder frei machen konnte, wollte ich mir Arbeit mit nach Hause nehmen und mich dran setzen, wenn ich wieder daheim war. Es würde vermutlich die halbe Nacht kosten alles vom Tag nachzuholen, aber ich konnte den Termin mit Elizabeth Williamson schlecht verschieben. Sie hatte so schon kaum Zeit, so viel zutun und hatte mich nur dazwischenschieben können, weil ich doch ziemlich gut für Cheros Unterstellung zahlen würde.
Von der Arbeit aus machte ich mich gleich auf zum Stall, wo Cassia bereits den Hänger vorbereitet hatte und diesen an mein Auto schloss, während ich Chero mit einkleidete, damit ihm auf der Fahrt nichts passierte. Es war ein kleiner Akt das Quarter-Fohlen in den Pferdeanhänger zu bekommen, es wollte dort einfach nicht rein und es dauerte eine Anläufe, bis ich ihn rein bekam. Dann drückte ich Cassia kurz, stieg in den Wagen und machte mich auf den Weg.
Während der langen Strecke machte ich immer mal wieder kleine Pausen, schaute nach Chero und hielt ihm ein Eimer Wasser vor die Nase. Es war mir sehr wichtig, dass er die Fahrt gut überstand, denn es war seine erste Fahrt in so einem Hänger und dann auch gleich noch so eine lange. Tatsächlich verlief alles problemlos, Chero schien es sogar richtig zu genießen. Vielleicht wurde er ja zu einem der Pferde, die Fahrten im Hänger mochten, gar genossen?
Gegen frühen Nachmittag kamen wir dann endlich an der Fohlenkoppel an und ich begrüßte Elizabeth, nachdem ich mich ausgiebig gestreckt hatte. Sie meinte, ich solle Chero gleich zu den anderen stellen und dann könnten wir uns um den restlichen Papierkram kümmern. Ich nickte und holte Chero aus dem Anhänger. Dieser sah sich neugierig und etwas nervös um, während ich ihm Decke und Bandagen abnahm. Gar nicht so einfach wenn er so tänzelte und ich ihn nebenbei auch noch in der Hocke hielt. Sobald das erledigt war, führte ich ihn in den Stall und zu der großen Box, welche permanenten Zugang zu einer sehr großen Weide hatte. Dort standen alle Fohlen, wenn sie sich verstanden. Mein kleiner PRE Hengst VHP Red Sox stand sogar mit seinem Halbbruder VHP Decidido drinnen und beäugten den Neuankömmling neugierig.
Ich öffnete den Durchgang, ließ Chero vom Halfter und schickte ihn mit einem kleinen Klaps auf den Hintern hinein. Aufmerksam verfolgte ich ihre erste Begegnung, um notfalls eingreifen zu können, sollten sie sich nicht verstehen. Zuerst war Chero ganz schüchtern und auch die anderen kamen nicht näher. Doch nach einer kleinen Weile gingen sie aufeinander zu und schienen Kontakt aufzunehmen. Dido verlor schnell das Interesse und machte sich aus dem Staub, doch Red Sox und Chero bekamen sich etwas in die Haare. Nicht schlimm, aber es war klar, dass Red Sox hier der Boss war und das auch deutlich machte. Kurz drauf sprangen sie auf einmal los und hetzen förmlich nach draußen. Ich folgte ihnen, sah wie Chero auch VHP Domenico, den Cremello PRE und VHP Valhöll, ein kleiner Trakehner, kennenlernte. Hier und da gab es noch Kabbeleien, doch ansonsten kamen sie miteinander aus und ich konnte mich beruhigt abwenden.
Nach dem Verstauen von Cheros Sachen im Spind und dem Erledigen des Papierkrams, verabschiedete ich mich noch von meinem blutroten Red Sox und dem kleinen Chero, dann hieß es heim fahren, wenn ich noch halbwegs bei Tageslicht in Fort William ankommen wollte. Chero würde es hier gut gehen und das erleichterte den Abschied ziemlich.
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