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Aus Klein wird Groß

Kebabe Valentine
3. Sept. 2016
2 Min. Lesezeit

Als frisch abgesetztes Fohlen hatte ich ihn auf der Fohlenkoppel zum ersten Mal gesehen, als ich den Platz für Chero dort festgemacht habe und konnte gar nicht anders als mich in diese blutrote Schönheit zu verlieben. Als ich die Besitzerin der Fohlenkoppel fragte, wem denn der Kleine gehörte, gab sie mir den Namen des Besitzers und den Namen des Fohlens, damit ich mich bei ihm melden konnte. Denn der Schöne stand tatsächlich zum Verkauf! Die Chance nutzte ich, rief bei dem Züchter an und verhandelte eine ganze Weile, bis wir uns auf einen Preis geeinigt hatten. Und dann gehörte VHP Red Sox wirklich mir! Endlich konnte ich den 7 Monate alten PRE-Hengst mein Eigen nennen. Über die Jahre, in denen er mit den anderen Hengsten aufwuchs, besuchte ich ihn des Öfteren und trainierte ihn zusammen mit Chero. Schon in jungen Jahren gewöhnte ich ihn an das Sattelzeug, ließ ihn daran schnuppern und sich damit vertraut machen. So sollte es später, wenn er eingeritten wird, weniger Probleme geben, denn dann war es nichts Fremdes, nur Ungewohntes, wenn er das Gewicht auf dem Rücken spüren würde. Auch die Stangenarbeit fehlte nicht, sowie unschöne Geräusche, die zu laut oder zu gruselig sind. Auf Turnieren sollte er sich davon nicht verschrecken oder ängstigen lassen, gar abgelenkt werden. Selbst die Natur machte ich ihm mit langen Spaziergängen vertraut. Er lernte extrem schnell, auch wenn er alles neugierig betrachtete. Als wir bei dem Damen vorbeikamen, ließ er eindeutig Hengstmanier heraushängen, doch blieb er weiter händelbar, weswegen ich dies kommentarlos hinnahm und ihn nur mit einem Schmunzeln bedachte. Und nun? Nun war er schon 3 Jahre und endlich bei mir daheim. So prachtvoll hatte er sich entwickelt, dass ich kaum meinen Blick von ihm lösen konnte. Die Mähne, welche als Jährling kaum wachsen wollte, war nun lang und voll, wellte sich in sachten Bewegungen. Noch durfte er diese behalten, doch sobald es ans Einreiten und später an die Turniere ging, würde der Frisör kommen und alles kürzen. Schade drum wäre es allemal, aber es machte auch alles einfacher. Doch noch durfte er ein wenig seine freie Zeit genießen und den Hof, sowie seine kleine Hengstherde kennenlernen, bevor es an den Ernst des Lebens ging.