Proberitt mit Erfolg
- Kebabe Valentine
- 28. Juli 2016
- 3 Min. Lesezeit

An diesem Tag bin ich früh aufgestanden, habe meinem besten Freund den Auftrag gegeben sich um meine Hunde zu kümmern und war ins Auto gestiegen, die Schnauze gen England. Der alte Besitzer von Zen hatte angerufen, meinte er hätte noch eine Dame für mich, die mich interessieren könnte, allen voran, weil sie in der Vielseitigkeit ausgebildet war.
Meine Gefühle für dieses Angebot waren eher gemischter Natur, denn Zen hatte sich noch immer kein Stück gebessert, obwohl wir bereits Hilfe bekamen und dabei waren sie neu einzureiten. Ihr Vorbesitzer hatte es wirklich vermasselt und eigentlich wollte ich nichts mehr mit ihm zutun haben. Doch eine alte Freundin, die dort ihr Pferd unterstehen hatte, rief mich auf meine Bitten zurück und berichtete mir von der 9 jährigen Holsteiner-Stute. Sie soll traumhaft aussehen und besaß einen geschmeidigen, muskulösen Körper. Außerdem ließ sie sich wunderbar reiten und verfolgte jedes Training interessiert und neugierig. Auch auf ein paar Turnieren war sie angetreten, meist jedoch mit Anfängern auf dem Rücken. Entsprechend fiel die Wertung nicht allzu gut aus, doch das könnte sich ändern, mit dem richtigen Reiter.
Als ich auf dem Gestüt ankam, war es bereits früher Mittag und ich war nach den Stunden hinterm Steuer leicht erschöpft. Meine Freundin war gerade auf dem Platz, winkte mir jedoch, als sie mich sah. Ich winkte grinsend zurück, dann kam auch schon der Stallbesitzer und begrüßte mich mit einem höflichen Lächeln. Auch ich reichte ihm die Hand, verbarg allerdings nicht meine Abneigung ihm gegenüber. Er wusste, dass er Scheiße gebaut hatte und doch tat er so, als sei dies alles normal und wir gute Bekannte. Dem war nicht so und das konnte er auch gerne spüren.
Nun gezwungener, führte er mich in den Stall und blieb vor einer der Boxen stehen. VHP Mazikeel stand auf dem Boxenschild und meine Brauen schossen in die Höhe. Wer benannte sein Pferd bitte nach einem Dämon? Besonders so eine Schönheit, wie ich mit einem Blick auf die Stute feststellen konnte. Normal war ich eher ein Fan von Braunen und Füchsen, doch dieser Fliegenschimmel war einfach traumhaft. Mit großen Augen strich ich ihr sachte über die Stirn und kraulte die weichen Nüstern.
"Ich werde sie erst Probereiten, bevor ich mich entscheide.", kündigte ich dem Alten an. Noch einmal würde ich nicht kaufen und dann erst reiten. Das tat ich normal auch nie, doch in Zen hatte ich mich nun einmal verliebt und da hätten mich selbst ihre Macken nicht an dem Kauf gehindert.
Mit der Zustimmung des Alten holte ich Maze, wie ich sie nennen würde, aus der Box, putzte sie und führte sie kurz drauf gesattelt auf den Platz. Meine Freundin sprang gerade über Hindernisse, doch davon ließ ich mich nicht ablenken, gurtete nach und schwang mich dann in den Sattel. Nach dem Warmreiten ließ ich sie einige Gänge vorführen, Dressurfiguren und setzte später auch über das ein oder andere kleine Hindernis. Alle verlief tadellos und mit einem erfahrenen Reiter würde sie die Turniere wohl auch besser meistern.
Nach dem Ritt ließ ich sie im gemütlichen Schritt über den Platz laufen, was dankend Schnauben ließ. Zufrieden kaute die Hübsche auf dem Gebiss herum und lächelnd klopfte ich ihr den festen Hals. Neben dem Besitzer hielt ich sie an und nickte knapp. Ja, ich würde sie kaufen, denn sie hatte es mir echt angetan und würde mir noch zeigen können, was sie drauf hatte, zu was sie es bringen konnte. Davon war ich fest überzeugt.
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