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Take Farewell

  • Kebabe Valentine
  • 6. Aug. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

** Take Farewell **

Drei Tage ist es nun her. Drei Tage, in denen ich die meiste Zeit in meiner Mietswohnung saß und die Wand angestarrt habe, die Tränen liefen und ich mich nur aufgerafft habe, um mit den Hunden spazieren zu gehen. Drei Tage, in denen mein bester Freund Jascha Stunden bei mir saß, mich im Arm hielt und mir tröstende Worte zuflüsterte. Drei Tage, seit ich meinen geliebten Vaccadero habe einschläfern lassen müssen ...

Vor einigen Tagen war mir zum ersten mal aufgefallen, dass Vacco sich anders als sonst verhielt. Der beschäftigte sich kaum mehr mit den anderen Pferden, graste nur dann und wann, und schien allgemein Beschwerden zu haben. Zuerst hatte ich mir das alles noch angesehen, ihn in den Stall gebracht und mich um ihn gekümmert. Doch es wurde nicht besser und so rief ich den Tierarzt. Zuerst konnte er nicht ausmachen wo das Problem lag, bis ihm eine schreckliche Vermutung kam. Er ging dieser nach und sagte dann ernst und mitfühlend, ich solle mit ihm in die Tierklinik. Er könnte eine Luftsackmykose haben und dass, sollte er damit recht haben, es schnell eine Ende mit Vacco wäre, wenn ich nicht schnell genug reagierte. Sofort hatte ich ihn in den Hänger geführt, immer darauf achtend, dass es ihm nicht schlimmer ging, nicht zu anstrengend wurde. Wie immer war es sehr brav, aber man sah ihm an, dass es ihm schlecht ging.

Während der Fahrt schrieb ich Jascha schnell, wohin ich unterwegs war und dass er sich bitte um meine Pferde kümmern sollte. Sie mussten noch verpflegt werden und ein paar brauchten auch noch ihr Training für den Tag. Bei der Klinik kümmerte man sich sogar sofort um meinen Quarter, kaum, dass ich den Tierärzten das Schreiben meines Tierarztes überreichte. Ich musste natürlich warten, während sie ihn anschauten, untersuchten. Ob es Minuten oder Stunden waren, konnte ich nicht mehr sagen. Für mich zog sich die Zeit, es fühlte sich an, als würden Jahre vergehen, bis die Tierärztin kam und die Vermutung bestätigte. Doch damit nicht genug. Der Schimmelpilz hatte die carotis interna angegriffen. Sie würden ihn also dort behalten und behandeln. Doch die Gefahr, dass er platzen würde und Vacco dadurch verbluten könnte. Mir traten Tränen in die Augen, ich war fix und fertig mit den Nerven. Gerade so konnte ich noch Jascha anrufen, sagen wie es um Vacco stand. Heim rief es mich nicht, dafür hing ich zu sehr an Vacco und wollte ihn nicht allein lassen. Die Gefahr, dass es ihn nicht mehr gab, wenn ich kurz das Gebäude verließ, war einfach zu groß. Zu real. Die Tierärzte würden sich um ihn kümmern, aber ich konnte einfach nicht gehen.

Vacco war mein erstes Pferd gewesen. Ich hatte ihn trainiert, aus einem Pferd mit Aggressionen ein liebevolles Wesen gezaubert. Ihm Sperma nehmen lassen, damit er auch nach seiner Kastration wenigstens ein paar Nachkommen zeugen konnte. Auf ihm habe ich so viel erkundet und er war mein Fels in der Brandung, als meine Eltern umkamen. Wenn er jetzt starb, verlor ich nicht nur meinen Seelenverwandten, sondern auch das Letzte, was ich von meinen Eltern hatte.

Die Schocknachricht kam einige Stunden später ... Der Pilz war geplatzt und sie hatten alles getan, aber Vaccadero war verblutet ... Für mich brach in dem Moment eine Welt zusammen! Mein Liebstes, mein Gefährte, er sollte auf einmal nicht mehr da sein? Wie konnte das nur sein? Warum traf es ausgerechnet ihn, jetzt? Er war doch erst elf Jahre alt gewesen!

Ewig saß ich bei seinem reglosen Leib, hatte das Gesicht in seiner weichen Mähne vergraben und weinte hemmungslos. Während ich Jascha schrieb, er solle mich später abholen, denn so konnte ich nun nicht mehr fahren, überlegte ich krampfhaft, woher die Krankheit kommen könnte. Die Gebäude waren neu, alles gereinigt, es war mehr als unwahrscheinlich, dass sich Schimmelpilz dort ausbreitete. Ich würde trotzdem alles absuchen, aber ich konnte nicht erahnen, wann und wo er es sich eingefangen haben sollte. So wirklich Denken war in dem Moment jedoch nicht möglich. Zu sehr schwirrte mir der Kopf und ich musste die ganze Zeit aufpassen, dass mir wegen des Weinen nicht die Luft wegblieb.

Für mich zählte nur, dass ich Vacco nicht loslassen wollte. Und so weinte ich und klammerte mich an meinen geliebten Freund, bis Jascha kam und es schaffte, meine verkrampften Finger aus dem weichen Fell zu lösen ...

[Alles Beschriebene versucht realistisch zu halten. Falls Unstimmigkeiten aufgetreten sein sollten, dann tut es mir Leid. Hatte damit noch nicht zutun.]


 
 
 

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